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HB-KOS, oder Reiseberichte
               Sion 27.9.2008 mit Umweg über Locarno
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Wie ich zur Fliegerei kam

Linksammlung

Sion 27.9.2008, mit Umweg über Locarno

 

Am Samstag den 27.9.2008 planten ich und Reto in der HB-KOS nach Sion (LSGS) zu fliegen, da dort am Freitag und Samstag auf dem Flugplatz ein "Tag der offenen Tür" für den militärischen Teil war, in Verbindung mit dem Geburtstag einer Einheit. Die Wettervorhersage versprach einen schönen Tag, der aber am Morgen mit etwas Hochnebel beginnen sollte, der sich dann aber in der ganzen Schweiz auflösen müsse. Also eigentlich ideale Verhältnisse.

Als wir uns etwas vor 09:00 Uhr in Lommis trafen, war in Richtung St. Gallen/Bodensee ein grosses Wolkenloch im Hochnebel zu sehen. Das begann sich dann aber immer mehr zu schliessen. Darum entschieden wir uns unverzüglich zu starten, und zuerst einmal nach Locarno zu fliegen. In Sion waren wir nämlich erst für 11:30 Uhr angemeldet. Aber unter einen temporären, sich erst spät auflösenden  Hochnebeldecke eingeschlossen zu werden, das wollten wir natürlich nicht. Also schnell die Startvorbereitungen abschliessen und weg...

 


geflogene Route
 

Kurz nach dem Start, haben wir die Hochnebeldecke in einer Höhe von ca. 3500 Fuss passiert. Das Wolkenloch durch das wir eben gestiegen sind, befindet sich rechts, gerade ausserhalb des Bildes.

Blick Richtung Säntis, ein scheinbar endloses Nebelmeer...

...als wir aber über Wattwil waren sahen wir, dass die ganze Zürichsee- Region praktisch ohne Wolken "in der Sonne lag".

In einem kontinuierlichen Steigflug erreichen wir das Glarnerland. Voraus, unter den Wolken, befindet sich Glarus.

Wir kommen uns vor wie in einem Airliner, mit diesem Panorama...

Blick in Richtung Osten, rüber nach Österreich, die Sicht ist perfekt.

Flight Level 111, mit Blick in Richtung Westen; irgendwo dort drüben sind auch Eiger, Mönch und Jungfrau.

Das Tessin ist erreicht. Es hat deutlich mehr Wolken als erwartet, aber keine geschlossene Wolkendecke.

Über Biasca setzen wir zu einem weiten Vollkreis an und verlassen FL110...

...um unter die Wolkengrenze zu sinken.

Der übliche "Tessiner- Dunst" nimmt uns hier in Empfang, wir sind vor Bellinzona.

Im direkten Anflug können wir RWY 26 ansteuern

Hier in Locarno entschliessen wir uns dazu auf direktem Weg, über den Simplonpass, ins Wallis zu fliegen. Also schnell noch einen Flugplan aufgeben, denn das geht ein Stück über italienisches Gebiet.

Und weiter geht es, Start auf der RWY 26 in Richtung Locarno. Der Taleinschnitt links im Bild, ist unser erster Wegpunkt, denn wir wollen über Masera (Italien) weiter zum Simplonpass. Etwas weiter südlich ist die Wolkendecke weiträumig aufgerissen, voraus ist sie aber weitgehend geschlossen...

Wir sind über Malesco (Italien) auf ca. 6000 Fuss, im Steigflug in Richtung Masera (Italien). Wie es wohl weiter vorne ausschaut? Ist die Wolkendecke geschlossen? Müssen wir doch umkehren und zurück fliegen, um etwas weiter südlich über die Wolken zu steigen?

Wir haben Masera passiert und sind inzwischen in rund 8000 Fuss Höhe. Also genügend hoch um den "nur" 6578 Fuss hohen Simplonpass zu überqueren. Der ist ist etwas weiter vorn, "rechts um die Ecke"... Der Monte Leone rechts und der Simplon links, sind jedenfalls mal komplett in den Wolken...

Aber dann, als wir auf gleicher Höhe mit dem Pass sind, kurz vor dem Eindrehen, sehen wir das der Pass offen ist, und überhaupt kein Problem darstellt.

Das Wallis selbst präsentiert sich im Sonnenschein, nur den Bergzügen entlang hält sich aufgelockerte Bewölkung.

Matterhorn...

Wir nähern uns dem Ziel Sion, das in "dunstiger Ferne" schon erkennbar ist.

Schloss Sion, wir nähern uns der Piste 25 in einem steilen, direkten Sinkflug.

Rechts vom Pistenanfang ist das "rote" Gebäude mit dem Restaurant und dem C-Büro, und links gegenüber das militärische Areal auf dem heute der "Tag der offenen Tür" stattfindet. Die aufgereihten "orangen Flieger", sind die Maschinen des PC-7 Team's.

Angekommen und Flieger parkiert. Jetzt müssen wir nur noch auf die andere Seite des Platzes kommen, wo sich schon viele Besucher eingefunden haben. Wie sich herausstellt, gibt es einen kostenlosen Shuttle- Service, mit dem Piloten und Passagiere, kostenlos auf die andere Seite des Platzes gefahren werden, danke nochmals für den perfekten Service.

Auf dem Areal fand sich eine beachtliche Menge an Besucher ein. Es gab zu Essen und Trinken...

Flugvorführungen...

...und im hinteren Teil diverse Infostände.

In den Hangars waren die Feuerwehr hautnah zu besichtigen und diverses anderes militärisches (Flug- )Material. So auch diese FA-18. Hier wird gerade demonstriert wie es sich anhört, wenn die Ruderklappen bewegt werden, oder das Fahrwerk der aufgebockten Maschine Ein- und Ausgefahren wird. Ohne den Triebwerkslärm kann man jetzt die Hydraulik sehr gut hören und man realisiert, wir hart zum Beispiel das Höhenruder in die Endanschläge "hinein donnert", bei maximalen Ruderausschlägen...

Wesentliches Highlight waren aber die Flugvorführungen, die in Sion immer etwas besonderes sind, mit all den Bergen rund herum...

Als erstes zeigte eine FA-18, was sie so alles kann...

 

Dann kam das PC-7 Team, die ich erstmals in der neuen Bemalung gesehen habe.

Und dann als Abschluss die patrouille suisse.

Dazwischen war immer wieder mal eine zivile Maschine zu sehen die eintraf, oder wie diese, die gleich starten wird. 

Nach der Abschlussfigur der patrouille suisse war die Veranstaltung zu Ende. Es war als ob ein Ruck durch die Zuschauer gehe, denn alsbald war alles auf dem Weg zu den Ausgängen. So wie auch wir beide, die bald in unserem Shuttle Bus sassen, um wieder auf die andere Seite des Platzes gefahren zu werden.

By By Sion, wie man sehen kann ist das Zuschauer- Areal schon beinahe verlassen ...

Wir steigen nun auf der südlichen Talseite, in Richtung Osten, in immer grössere Höhen. Mein Ziel ist es über das Eiger, Mönch und Jungfraumassiv hinweg nach Hause zu fliegen.

Als wir dann auf der Höhe des Aletschgletscher, die Talseite wechseln, sehen wir aber, dass wir auch in etwas über 10'500 Fuss noch deutlich unter der Sicherheitshöhe sind, die bei diesen Verhältnissen nötig wäre. Die Wolken sind noch gestiegen und es geht ein strammer Westwind.

So beschliessen wir nicht mehr weiter zu steigen, und das Tal weiter hinauf nach Osten zu fliegen. Der Aletschgletscher ist beschirmt  von einem Wolkenband.

Dieser Gletscher kommt vom Finsteraarhorn herunter.

Und noch ein Gletscher, vielen die wir noch gesehen haben...

Wir nähern uns dem Furkapass; die Wolken zeigen noch immer das gleich Bild, sie ziehen sich beidseitig den Bergketten entlang das Tal hinauf.

Über den Oberalppass hinweg können wir sehen, dass das ganze Vorderrheintal frei von Wolken ist.

Wir drehen hier aber nach Norden ab um in Richtung Vierwaldstätter See in das vermeintlich schöne Flachland abzusinken. Hier sind wir schon vor Amsteg...

...und jetzt über Amsteg.

Wo ist denn das schöne Wetter im Mittelland, das vorausgesagt wurde? Alles ist unter einer geschlossenen Hochnebeldecke. Nun gut wir wissen ja, dass das Rheintal wolkenfrei ist und mit immer noch mehr als zwei Stunden Flugreserve, haben wir auch keinen Stress, also weiter in Richtung Säntis...

Erst als wir in die Region (der nicht sichtbaren) Churfirsten kommen, sehen wir, dass in Richtung St. Gallen/Bodensee, der Hochnebel nicht mehr geschlossen ist.

Am Beispiel des 8478 Fuss hohen Säntis sehen wir, dass anstelle einer Hochnebel- Auflösung dieser inzwischen um gut 5000 Fuss gestiegen, und immer noch gleich kompakt geblieben ist.

Vom Säntis aus ist aber die Grenze des Hochnebels gut zu sehen. Sogar St. Gallen selbst ist schon zu erkennen.

Südlich des Flugplatzes St. Gallen sinken wir unter die hochgelegene Wolkendecke.

  

Hier bietet sich ein ganz anderes Bild, als vorhin über den Wolken. St. Gallen im linken Bild und auch die Region Wil/Lommis/Weinfelden werden schon fast wie aus Scheinwerfer angestrahlt.

 

So findet ein wunderbarer, erlebnisreicher Tag einen schönen Abschluss. Insgesamt waren wir 3.6 Stunden in der Luft, erreichten eine maximale Flughöhe von Fight Level 111, und genossen eine professionelle Flugvorführung des Schweizer Armee in Sion.

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Letzte Aktualisierung: 06. Oktober 2008        

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