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Fragezeichen in der Archäologie:
Serapheum
Das Serapheum (Ägypten) befindet
sich ganz in der Nähe der Stufenpyramide des Djoser. Nur wenige Meter
unter dem Wüstensand, aber schon in den gewachsenen Felsen gehauen, gibt
es mehrere gewaltige Gänge, die flankiert werden von noch grösseren Nischen. Die Gänge währen breit und hoch genug, dass ein Lastwagen darin fahren könnte! Kein Wunder, schliesslich mussten sie gross genug sein damit die Sarkophag- Behälter hindurchpassten! |
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Diese Gänge werden flankiert
von grossen Nischen, deren Bodenniveau über einen Meter tiefer liegt, als
die Gänge selbst.
Das nebenstehende Bild entstand (wie die meisten hier), anlässlich einer Reise im November 2003. Wie rechts gut zu sehen ist, sind einige der Nischen in den letzten Jahren teilweise ausgemauert worden. Auch werden offensichtlich weitere Arbeiten durchgeführt. So waren im November 2003 viele der gewaltigen Sarkophage komplett mit Holz verschalt. Wie wir erfahren haben, habe man die Befürchtung das die Gewölbe einstürzen könnten...
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Hier sieht man einen der
verschalten riesigen Sarkophage. Die Nische selbst wurde mit
Stahlgerüsten abgestützt. Ebenfalls gut zu erkennen ist, dass der
Boden der Nische viel tiefer liegt als der Boden des Ganges!
Was auch gut zu sehen ist, ist der Umstand, das die Öffnung der Nische gerade gross genug ist, um den grossen Behälter in die Nische "schieben zu können" |
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Diese "Behälter" sind
jeweils aus einem gewaltigen Stück Fels gearbeitet. Rund 3.8 Meter lang, etwa 2.3
Meter breit und gut 2.4 Meter hoch, mit einer Wandstärke von über 0.4
Meter, das sind typische Masse wie man sie in der Literatur finden
kann.
Wie schwer ist nun so ein "Behälter"? Mit den oben genannten Abmessungen sind das mindestens 33.5 Tonnen (ohne Deckel)! Es können aber leicht auch mehr sein, nämlich dann, wenn der Boden dicker ist, als die angegebenen 0.4 Meter (in einem Buch). Mit einer inneren Tiefe von 1.2 Meter, währen es schon gut 42.5 Tonnen (alles gerechnet mit der Dichte 2.7 kg/dm3 für Granit). Die Deckel sind ebenfalls ganz beachtlich, sie dürften bei rund 20 Tonnen Eigengewicht liegen! Zusammen ergibt das also gut 53.5 bis 62.5 Tonnen die so ein Sarkophag komplett auf die Waage bringt! Und es sind nicht nur einer, zwei, drei oder vier Stück sondern weit über ein dutzend! |
Dann ist da noch die Sache mit
dem Transport. Sicher die Gänge sind beachtlich, aber für den Transport
der Behälter gerade gross genug. Es muss eine
"schweisstreibende" Arbeit gewesen sein, sie durch die Gänge,
um die Kurven zu bugsieren und am Ende in die vorbereiteten Nischen
hinunter zu lassen.
Wie wurden die Behälter in die Nischen hinuntergelassen? Eine Rampe konnte man kaum bauen! Wie also haben sie es gemacht? Bis zu 40 Tonnen, schwebend zu halten, braucht entsprechend viele Leute, die konnten sich aber nur links und rechts in den Gängen aufhalten. Das heisst die Zugkraft musste "um die Ecke" in die Nischen umgelenkt werden. Wie wurde das gemacht ohne Flaschenzug, der gemäss den Archäologen nicht bekannt war im alten Ägypten? Wie wurden die Behälter vorsichtig abgesenkt? Im oberen und unteren Bild ist gut zu sehen, das der Behälter in einer Vertiefung im Felsen steht. Das ist nicht nur Sand, der Behälter steht in einer vertieften Bodennische! |
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Bei diesem Sarkophag rechts, sieht man sehr gut, wie wenig "Spiel" der Behälter zur Bodennische hat, es sind nur Zentimeter! Im rechten Beispiel ist an der Font eine rechteckige Nische zu sehen, teilweise gibt es diese Nischen an allen vier Seiten, warum? Der Gedanke liegt nahe, das sie mit dem Absenken in die Bodennischen zu tun hatten. Warum aber sind nur einige Behälter mit Nischen an allen vier Seiten versehen? Einige aber nur auf einer oder zwei Seiten mit Vertiefungen und einige Sarkophage, die scheinbar gar keine solche "Vertiefungen" haben? Die grosse Frage ist überhaupt, wie die Ägypter das
Absenken gemacht haben sollen? Heute würden in so einem Fall wohl
"hydraulische Hebezylinder" eingesetzt, die an den vier
Seiten, in die seitliche Nischen gesetzt würden. Stählerne Klammern, die
etwas unter den Boden fassen, würden genügen, um den Behälter zu halten
und vorsichtig abzusenken. Danach könnten die Laschen relativ leicht
darunter hervorgezogen werden. |
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Für mich persönlich gibt es mehr Fragen als Antworten. In jedem Fall ist es eine beachtliche technische Aufgabe gewesen, diese Anlage in dieser Form zu bauen... |
Letzte Aktualisierung: 21. November 2016 | |
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