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Segelschlepp
Der eigentliche Segelschlepp
Vorbereitungen am
Boden
Bei reinen Segler, ohne viel Sonderklappen, kann die Klinke auch anstelle einer Gasfunktion auf den entsprechenden Knüppel gelegt werden. Solange man auch unter Stress die "Klinkenfunktion" auslösen kann ist alles im "grünen Bereich".
Sobald aber ein Schlepper über gut 2kg Gewicht hat, dürfte es keine grosse Rolle spielen, wenn die Leine eine solche wie oben, mit 2.5 - 3mm Durchmesser, ist. Die minimale Länge so einer Leine hängt stark von der Modellgrösse des Seglers ab. Bei einer zu kurzen Leine, ist der Segelpilot nicht in der Lage seine Position zu halten, der Segler beginnt sehr schnell unkontrolliert nach allen Seiten auszubrechen, was der Seglerpilot kaum mehr unter Kontrolle bringen kann. Als Anhaltspunkte können vielleicht folgende Richtwerte gelten:
Grundsätzlich gilt; je länger eine Schleppleine ist ,um so einfacher wird es ein Schleppgespann sauber auf Kurs zu halten. Natürlich ist es irgendwann auch deutlich zu lange, das merkt man aber schnell einmal und ist auch nicht so kritisch. An die Piste werden eigentlich keine grösseren Ansprüche gestellt. Wenn man auf Rasen startet, sollte die Schleppmaschine natürlich genügend Power haben um den erhöhten Rollwiderstand des ganzen Gespanns schnell genug überwinden zu können. Auch sollte der Schlepper genügend Raum nach vorne haben, um auch eine längere Strecke als üblich beschleunigen zu können. Das kann bei einem schwereren Schlepp, schnell einmal drei bis vier mal so viel an Rollstrecke werden, als man es sonst gewohnt ist... Vielfach sind es mehrere Segler die
nacheinander geschleppt werden soll. Dann ist es (erst recht) wichtig
das alle Piloten zusammen stehen, damit alle informiert sind wenn jemand
zur Landung eindrehen muss, oder ein Schleppgespann gerade zusammengekoppelt
wird auf der Piste. Das man sich am richtigen Ende der Piste (Flugfeld) in Bezug auf den aktuellen Wind
aufstellt, sollte selbstverständlich sein
(Starten gegen den Wind). Wenn der Schlepper bereit ist, dann wird die Leine an beiden Modellen eingehängt.
Anschliessend gehen beide Piloten hinter den Segler. Von dieser Position
aus können beide am besten beobachten wie sich die Modelle verhalten
und sie stehen nahe genug beieinander um sich bei Problemen zu
verständigen. Noch ein Tipp; da ein Schleppmodell
während dem Steigflug über eine längere Zeit mit Vollgas geflogen
wird, bei einer geringeren Geschwindigkeit als üblich, läuft der Motor
spürbar heisser als sonst. Vor allem Verbrennermodelle die auch alleine
geflogen werden, müssen vielfach leicht fetter im Vollgas gestellt werden.
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Start und Steigflug
Sobald Vollgas gegen wird, sollte sich das Schleppgespann in Bewegung setzten. Wenn ein Segler kein Rad hat, kann es sein dass man auf Grass den ersten Meter sogar noch anschieben muss, dann aber sollte zügig Fahrt aufgebaut werden. So eine Situation zeigt dann aber schon an, dass man nur noch wenig Leistungsreserven hat, aber es kann durchaus noch reichen, wenn beide Piloten geübt sind, und sauber fliegen. Wenn man auf einer Wiese mit etwas höherem Gras, oder
z. B. vereinzelten Pollen- oder Löwenzahngewächsen Starten muss, ist
bei Segelflugzeugen, bei den der Flügel tief am Rumpf angesetzt ist,
darauf zu achten, dass sie mit der Flügelspitze nicht zu stark
einhängen. Sollte das
geschehen sollte man bereit sein um sofort auszuklinken. Wenn sich ein Segler am
Anfang schon so "richtig mit der Flügelspitze einhängt", kann das
durch die auftretende Hebelwirkung schnell einmal zu Schäden an der
Flächensteckung führen. Als erstes sollte der Segler abheben. Viele heben nach
einigen Metern selbstständig ab, einige müssen mit einem leichten Zug
am Höhenruder vom Boden gelöst werden. Sobald der Segler in der Luft
ist, stabilisiert man den Flug in zwei, drei Meter Höhe. So hat der
Schlepper genug Zeit um selbst auf eine sichere Abhebegeschwindigkeit zu
kommen.
Kaum aber hat der Schlepper selbst steil abgehoben, beginnt das Seil durchzuhängen, da der Segler so zu sagen "Abkürzt". Bei so einem leichten Gespann ist das kein grösseres Problem. Wenn aber schwerere Modelle beteiligt sind in so einer Situation, kann es schnell einmal kritisch werden; wenn der Segler mit schlaffem Seil immer langsamer wird, der Schlepper aber weiterhin so steil weg steigt. Wenn dann plötzlich wieder Zug auf die Leine kommt kann das den Schlepper abrupt abbremsen und im extrem Fall zum Abschmieren gebracht werden.
Keine Probleme hat man wenn, man in einem konstanten Winkel zu steigen beginnt und das Seil immer unter Spannung steht. Ohne weiteres zutun wird sich der Segler leicht überhöht hinter dem Schleppflieger einordnen (oben). Der Seglerpilot muss nur die Flügel gerade halten. Sollte der Segler nicht in die oben zusehende minimale Überhöhung zum Schlepper zu steuern sein, dann heisst es für den Segler ausklinken! Eine Kurve muss man dann gar nicht mehr versuchen, die Zugleistung ist dann klar unzureichend! Der Kurvenflug Schnell einmal muss man die erste Kurve fliegen. Damit das gelingt muss insbesondere der Schlepppilot sauber fliegen:
Der Seglerpilot hat es hier deutlich einfacher. Wenn der Schlepppilot konstant, mit weiten Kurven steigt, muss man eigentlich gar nichts machen. Die Überhöhung zum Schleppflugzeug stellt sich automatisch ein (und kann auch nur zu Beginn optisch genau beurteilt werden, in grösserer Höhe ist das eh nicht mehr möglich), darum muss man mit der Tiefe gar nichts korrigieren. Und durch die Kurve wird man von der Leine, auch ohne weiteres zutun herumgezogen...
Hier ist eine typische Situation nach der ersten Kurve zu sehen. Dieses Schleppgespann ist leistungsmässig nicht mehr weit von der Limite entfernt. Wie man sehen kann ist der Steigwinkel nicht all zu gross. Trotzdem ist die Schleppmaschine schon deutlich angestellt um für sich selbst mehr Auftrieb zu erzeugen, da die Fluggeschwindigkeit für sie sonst zu gering wäre. Der schwere Segler ist gerade nochschnell genug. Das ist gut zu sehen, weil er kaum eine Überhöhung zur Schleppmaschine aufweisst. So ein Gespann muss sauber geflogen werden in den Kurven...
Route beim Steigflug Immer wieder ist zu beobachten, dass Schleppzüge fast
"über Kopf" der Piloten in wilden Kapriolen weiter zu fliegen
versuchen... Eine elementare Grundregel beim Schleppen ist, das man
NIEMALS (!) eine Route fliegt die annähernd über sich selbst hinweg
führt! Einfach haben es natürlich Schlepppiloten, die einen leichten Segler einfach in einem steilen Winkel nach oben "reissen können", ohne eine einzige Kurve, soll es ja auch geben :-))
Hier ist ein Schleppzug zu sehen, bei dem schon bald die Sichtgrenze für den viel kleineren Schlepper erreicht ist, hoffentlich hat der Schlepppilot gute Augen... Irgendwann kommt dann der Zeitpunkt, an dem der Segler hoch genug ist und er ausklinken wird. Damit es zu keiner Kollision kommen kann, weil beide Piloten auf die gleich Seite abdrehen wollen..., fliege ich als Schlepppilot immer noch ein Stück gerade aus, um, erst dann das Gas heraus zu nehmen. In den paar Sekunden kann ich den Segler beobachten, um mich dann für eine Abstiegeskurve zu entscheiden, mit der ich dem Segler sicher nicht in die Quere komme... |
Abstieg und Landungen
Nach dem Ausklinken ist es für den Segler erledigt,
hingegen für den Schlepper kann es wichtig sein möglichst schnell
abzusteigen, um den nächsten Segler "an den Hacken zu nehmen".
Wer jetzt in den Leerlauf geht und das Modell in einen steilen Sinkflug
zwingt, tut nichts gutes für seinen (Verbrenner-) Motor... Elektroschlepper sind hier deutlich im Vorteil. Ein Elektromotor hat kaum Probleme mit plötzlichem Abkühlen, wenn er für den Sinkflug nur noch leer mitdrehen muss. Für Motorsteller und Akkus ist das sogar von Vorteil, abgesehen davon, dass auch noch Strom gespart werden kann. Wenn ein Schleppmodell über Landeklappen verfügt,
können diese natürlich gesetzt werden um durch den erhöhten Luftwiderstand
steiler zu sinken. Die Anlenkung und die Servos müssen dann natürlich
entsprechend stabiler ausgeführt werden. Etwas mehr Strom benötigen die
Klappen- Servos in dieser Situation natürlich auch. Vor der Landung muss man sich Gedanken darüber machen, ob man mit der angehängten Schleppleine landen will, oder ob man sie vorher abwirft. Wenn man auf das Abwerfen verzichten möchte, um schneller bereit zu sein für den nächsten Schlepp, muss man sich folgendes vor Augen führen:
Deutlich sicherer ist es, wenn man zuerst die Piste (leicht versetzt) überfliegt um dann die Leine auszuklinken. Auch hier sind ein zwei Punkte nicht ganz unwichtig:
Ein Fallschirm der hinter der Schleppmaschine auf dem Seil sitzt ist natürlich immer eine geniale Sache und sorgt für entsprechende Beachtung, ist aber nicht unbedingt nötig... Nach dem Ausklinken der Leine ist nur noch eine normale Landung "hin zu legen" und dann ist man bereit für den nächsten Schlepp, oder einer Pause :-) Sobald man etwas Übung hat kann man sich an immer neue Herausforderungen wagen. Zum Beispiel ein Doppel-, oder Mehrfachschlepp, wie man es unten sehen kann. Bei so einem Schlepp muss jeder Segler eine eigene Leine haben, die in der Länge unterschiedlich sind. Auch sollten bei solchen Versuchen nicht zu kurze Leinen verwendet werden, damit jeder Seglerpilot genügend Spielraum bekommt um Abstand zu dem/den anderen Segler zu halten... |
Letzte Aktualisierung: 01. November 2008 | |
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